Wir waren für 5 Tage in der französischen Normandie unterwegs und haben die schönsten Sehenswürdigkeiten erkundet. Wir verraten dir, was dich erwartet, worauf du achten solltest und wo du die schönsten Bilder machen kannst.
Budget | Dauer | Reisezeit |
250 € p.P. | 5 Tage | November |
Zu Marcels 30. Geburtstag im November reisten wir für einen Kurzurlaub in die französische Normandie. Genauer gesagt, in die nordfranzösische Stadt Caen, sie sollte für die nächsten Tage unser Ausgangspunkt von vielen tollen Ausflügen sein.
Hier mieteten wir uns ein hübsches kleines Airbnb in der Nähe von vielen französischen Restaurants und Bars, im folgenden Beitrag berichten wir dir von unseren Erfahrungen die wir während unseres kurzen Aufenthalts in der Normandie gesammelt haben.
Ausflug zu Le Mont-Saint-Michel
Als Erstes wollten wir unbedingt Le Mont-Saint-Michel besuchen. Dabei handelt es sich um eine nur 27 Einwohner zählende Gemeinde in der Normandie, die auf einer kleinen felsigen Insel mitten im Wattenmeer leben. Auf dieser Insel befindet sich die Abtei Mont-Saint-Michel, die dem ganzen Ort ihren besonderen Reiz verleiht. Denn was bis dato nur eine kleine Felsinsel im Wattenmeer ist, wird mit der Abtei zu einer wahren Augenweide. Uns hat Le Mont-Saint-Michel unweigerlich an Minas Tirith aus der Herr der Ringe erinnert. Die weiße Stadt, die sich in Spiralen gen Himmel auftürmt und schon von weitem die Blicke auf sich zieht. Die Abtei ist im normannischen Baustil erbaut und bis 1960 lebten im Kloster Benediktiner Mönche. Heute ist die Gemeinde ein beliebtes Touristenziel und wird jährlich von etwa 2,3 Millionen Menschen besucht.
Wir verließen unser süßes französisches Apartment also am frühen Morgen, um den Sonnenaufgang über der Abtei sehen zu können. In unser Navi gaben wir Koordinaten ein, die uns zu einem Aussichtspunkt führen sollten, den wir zuvor im Internet recherchiert hatten. Denn auf den weiten Feldern vor der Insel wartete ein ganz spezielles Fotomotiv auf uns. Wir hatten herausgefunden, dass es auf den Feldern vor der Insel einige Bewässerungsgräben gibt, die sich besonders gut auf einem Foto machen. Ein paar dieser Gräben führen nämlich direkt Richtung Le Mont-Saint-Michel und ergeben ein tolles Bildmotiv. Dieser Ort musste allerdings erst mal von uns gefunden werden, und dass war garnicht mal so einfach.
Hier erfährst du die genauen Koordinaten und unsere Erfahrungen zu unserem liebsten Fotospot von Le Mont-Saint-Michel.
Wir verbrachten die Morgenstunden also zunächst irgendwo in nirgendwo mit einer Schafherde auf den Feldern vor Le Mont-Saint-Michel und kehrten nach unserem erfolgreichen Fotostopp komplett durchgefroren zurück zu unserem Auto. Nun ging es eine gute halbe Stunde weiter Richtung offiziellen Le-Mont-Saint-Michel-Parkplatz. Von den kostenpflichtigen Parkplätzen aus, führt der Weg zunächst an einer Straße entlang, bis man zu einem Holzsteg gelangt, der über das Wattenmeer schnurstracks auf die Insel führt.
Auch wenn es einem manchmal in den Fingern juckt, den Steg zu verlassen, um ein noch besseres Motiv auf die Abtei zu bekommen, sollte man dabei sehr vorsichtig sein, da man schnell im Wattenmeer stecken bleiben kann und Probleme bekommt, sich selber wieder zu befreien. Besonders wenn die Flut kommt, die die gesamte Insel im Meer einschließt, kann eine Wattwanderung sehr schnell gefährlich werden. Erkundige dich also vorher über die Gezeiten, bevor du dich für eine Wattwanderung entscheidest.
Den Weg über den Steg kann man zu Fuß oder mit einem kostenlosen Shuttlebus, der zu festen Zeiten abfährt, zurücklegen. Wir entschieden uns, den Hinweg zu Fuß zu gehen, da wir so noch weiter Möglichkeiten für tolle Fotos bekamen und wir es nicht eilig hatten.
Der Weg zog sich dann aber doch nach einiger Zeit ganz schön und wer nicht so gut zu Fuß ist oder Zeitdruck hat, sollte sich für den Bus entscheiden, wir haben etwa 1 Stunde gebraucht, bis wir Le Mont-Saint-Michel erreichten. Auf der Insel angekommen, erkundeten wir lange die wunderschönen historischen Gässchen und besichtigten die Abtei. Der Eintrittspreis liegt etwa bei 11 € pro Person. Es war super interessant, in die Geschichte Le Mont-Saint-Michels einzutauchen und wir erfuhren einiges über die Jahrhunderte, die dieses Bauwerk schon erlebt hatte.
Wir beobachteten das steigende Wasser, welches bei Flut die gesamte Insel umspült und dabei in rauen Wellen gegen die Festung schlägt. Gegen Abend wurde es dann auch für uns Zeit, den Rückweg anzutreten, wobei wir uns diesmal für den Bus entschieden, der uns in nur 10 Minuten zurück zu unserem warmen Auto brachte.
Weiter an die Küste von Étretat
Nach diesem tollen Erlebnis entschieden wir uns, den nächsten Tag von Caen aus in die andere Richtung zu fahren und die Klippen von Étretat zu besichtigen. Dabei handelt es sich um einen Küstenabschnitt am Ärmelkanal, der sich besonders durch seine steilen Klippen und außergewöhnlichen Felsformationen auszeichnet.
Wir brauchten etwa 1 1/2 Stunden von Caen zu einem Parkplatz direkt am Strand von Étretat. Von hier aus wanderten wir einige Stunden entlang der steilen Klippen und blickten auf das raue Meer unter uns. Der Wanderweg führt teilweise nur wenige Schritte am Steilhang entlang, an dem es 100 Meter senkrecht in die Tiefe geht. Die hellen Kreidefelsen, die grünen Wiesen und das tiefblaue Meer prägen die imposante Landschaft.
Da wir im November hier waren, hatten wir die gesamte Küste für uns allein. Im Sommer findet man an den Stränden einige Badeurlauber, die im Meer etwas Abkühlung suchen und die Wanderwege bei strahlenden Sonnenschein genießen. Wir hingegen kämpften gegen die kalte Meeresbrise und blickten auf die riesigen Wellen, die sich an den steilen Klippe brachen. Auch wenn es vielleicht nicht die allerbeste Reisezeit für diesen Ort war, so mussten wir dennoch feststellen, dass das Naturschauspiel, welches sich uns bot, nicht minder beeindrucken war. Wir genossen die raue Natur jedenfalls sehr und freuten uns umso mehr uns anschließend in einem kleinen französischen Kaffee mit einem heißen Kakao aufzuwärmen.
Am Tag darauf war Marcels Geburtstag und wir ließen es etwas langsamer angehen. Schliefen lange aus und frühstückten ausgiebig. Anschließend entschieden wir uns noch einmal zu den Klippen von Étretat zu fahren. Uns hatte die ganze Umgebung am Vortag einfach so begeistert, dass wir den Wanderweg diesmal von der anderen Seite aus begehen wollten. Hier startet der Wanderweg diesmal beim Leuchtturm Phare d'Antifer, von dem aus der Weg Richtung Ortschaft führt. So entdeckten wir auch noch die Landschaften, die wir am Tag zuvor nicht mehr gesehen hatten, da wir irgendwann umkehren mussten. Insgesamt lässt sich sagen, dass die gesamte Gegend um Étretat wunderschön ist und sich ein Besuch absolut lohnt. Am Abend gab es dann noch ein besonderen Restaurantbesuch im Sternerestaurant A Contre Sens in Caen, welches direkt um die Ecke unseres Airbnbs lag und ein einfach unbeschreiblich leckeres und außergewöhnliches Menü anbietet. Einfach ein gelungener 30. Geburtstag in Frankreich.
Nun war schon unser letzter Tag in Frankreich angebrochen und wir entschieden uns für einen Rückweg über Paris, so konnten wir der Stadt der Liebe noch einen Besuch abstatten. In Paris waren wir schon öfter und diese Stadt ist immer einen Besuch wert. Wir fuhren also früh morgens in Caen los und kamen gegen Mittag in Paris an.
Da wir die meisten Sehenswürdigkeiten schon kannten, flanierten wir einfach durch die hübschen Straßen, tranken Kaffee und statteten den Eiffelturm einen obligatorischen Besuch ab. Anschließend schlenderten zum Sacre Coeur, um von dort aus den perfekten Sonnenuntergang zu beobachten.
Dieser halbe Tag in Paris bildete den perfekten Abschluss für unsere kurze Reise nach Frankreich und wir kehrten mit tollen neuen Eindrücken nach Hause zurück.
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