Wir verraten dir wo du besonders viele Glühwürmchen in Neuseeland findest, welche Abenteuer dich auf den Weg dahin erwarten und wie und wo du die Glühwürmchen in Neuseeland am besten fotografieren kannst.
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In Neuseeland gibt es eine sehr reiche Pflanzen- und Tierwelt. Besonders den kleinen Vogel namens Kiwi, kennen viele als das typische Wahrzeichen der Neuseeländer. Die Bevölkerung selbst hat diesen Namen für sich entdeckt und so wird oft von den "Kiwis" gesprochen, wenn Neuseeländer gemeint sind. Und auch wenn der kleine flugunfähige Vogel, den wir auf unserer Reise nach Neuseeland in einem Tierschutz Reservat bestaunen durften, sich durchaus in unser Herz geschlichen hat, so hat uns doch ein ganz anderes Tier (oder besser gesagt Insekt) absolut in Staunen versetzt. In Neuseeland findet man nämlich an vielen Orten, aber besonders rund um Waitomo, auf der Nordinsel eine besondere Art von Glühwürmchen. Wobei Glühwürmchen eigentlich falsch ist, denn genau gesagt handelt es sich bei den kleinen Insekten um Pilzmückenlarven. Da aber überall von den Glowworm Caves gesprochen wird und Glühwürmchen sich auch besser anhört als Pilzmückenlarven, bleiben wir dabei und nennen sie weiter Glühwürmchen. Diese kleinen Insekten kleben besonders gerne an geschützten Felswänden und sondern ein klebriges Sekret ab welches dann in Fäden von ihren Körpern hängt. In diesem Sekret verfängt sich dann ihre Beute und kann von den Glühwürmchen verspeist werden. Um ihre Opfer anzulocken, leuchten die Würmchen und das Sekret in einem türkisblauen Licht. Je hungriger die Würmchen sind, desto heller leuchten sie. Da man diese besondere Art der Glühwürmchen nur in Neuseeland findet, gibt es einige Touren, aus denen man rund um Waitomo wählen kann um sich dieses Schauspiel anzusehen. Wir entschieden uns für eine Tour, die dazu noch ein bisschen Nervenkitzel versprach. So buchten wir über Waitomo Adventures die Lost World Half Day Tour. Darin enthalten war eine Tour durch eine Höhle, in die man sich 100 Meter frei abseilen musste und natürlich ganz viele Glühwürmchen zu sehen bekommen sollte. Das Ganze in einer kleinen Gruppe und mit erfahrenen Guides.
Am Tag der Tour starteten wir also mit 6 anderen Abenteurern und 2 Guides Richtung Höhle. Unsere Kamera mussten wir leider im Camper lassen, aber die Tourguides machten einige Schnappschüsse von uns. Nach einer kurzen holprigen Autofahrt ging es eine kleine Strecke durch einen wilden Urwald, plötzlich standen wir vor einer Stahlbrücke die sich über ein riesiges schwarzes Loch im Boden spannte. "Da müssen wir nun runter" ging es uns durch den Kopf und die Knie wurden schon ein bisschen weich.
Wir bekamen alle Sicherheitsgurte an und uns wurde kurz und einfach erklärt, wie wir uns abseilen mussten. Dann ging es auch schon los. Marcel war der Erste der sich vom sicheren Stahlgerüst über das Loch hängen lassen sollte. Es hat eine ganze Menge Überwindung gekostet, aber sobald man hing und spürte, dass die Seile einen halten, fühlte man sich einigermaßen sicher. Immer in 3er Gruppen seilten wir uns nach und nach die 100 Meter in die unbekannte Tiefe ab.
Je tiefer wir kamen, desto mehr sahen wir. Die Höhle war riesig und einfach nicht von dieser Welt. Das Licht fiel durch den schmalen Spalt, durch den auch wir in die Höhle hinein kamen. Überall wucherten unbekannte Pflanzen die zum Licht wollten und kleine Vögel und Insekten schimmerten und flogen in den Lichtschwaden. Wenn hier jetzt noch ein Flugsaurier vorbei geflogen wäre, hätte es uns wahrscheinlich nicht überrascht.
Jetzt beim schreiben fällt uns auf, wie schwer es uns fällt zu beschreiben, was dieser Anblick in einem ausgelöst hat. Uns fehlen nach wie vor die Worte dafür.
Unten angekommen gab es erst einmal eine Pause. Wir wurden mit Schokolade versorgt und genossen den Anblick der Höhle. Dann ging es weiter ins Innere der Höhle. Nun wurde es anstrengend da wir durch einige Spalten und über einige Felsen klettern mussten. Zum Glück hatte jeder eine eigene Stirnlampe am Helm, denn es war absolut dunkel hier unten. Unter uns hörten wir einen unterirdischen Fluss rauschen den man in der Ganztagestour auch durchqueren musste, wie unser Guide uns berichtete.
Nach einigen engen Passagen gelangten wir in eine kleinere Höhle. Hier setzten wir uns und unser Guide erzählte uns etwas zu den Glühwürmchen. Wir hatten uns schon gefragt, wann wir diese endlich sehen würden. Als er geendet hatte, sagte er uns, wir sollen jetzt bitte unsere Lampen ausmachen und nach oben schauen. Wir taten wie uns geheißen und kamen aus den Staunen nicht mehr heraus. Die Glühwürmchen waren die ganze Zeit da gewesen - direkt über unseren Köpfen hingen sie an der Decke und bildeten einen Sternenhimmel unter der Erde. Wir bekamen alle nicht genug von diesem Anblick und saßen alle stillschweigend und genießend dort unten. Ein Wahnsinns-Gefühl: Der unterirdische Bach rauschte unter uns und die Glühwürmchen funkelten über uns.
Nach einer ganzen Weile ging es dann (leider) weiter - wir hatten ja noch einen Rückweg vor uns. Es folgten wieder einige Höhlengänge hin zu einer riesigen, 100m hohen Leiter: Da mussten wir nun einer nach dem anderen hoch. Wir reihten uns hinten in die Schlange ein und waren die Letzten, die mit dem Guide noch unten waren. Er gab uns den Tipp, die Lampe beim Aufstieg aus zu machen um auch während des Aufstiegs noch mehr Glühwürmchen zu sehen. Als wir dann an der Reihe waren, löschten wir unsere Lampen, was erneut ein wahnsinnig tolles Erlebnis war. Denn auch hier waren alle Wände voll mit den kleinen Sternenlichtern. Die Leiter endete wieder im Urwald von dem aus wir zurück zum Ausgangspunkt gebracht wurden.
Ganz begeistert von dieser Tour beschlossen wir den restlichen Tag noch eine weitere Tour zu machen, die wir zuvor eigentlich für uns ausgeschlossen hatten. Die sehr beliebte und dadurch auch sehr touristische Waitomo Caves Tour lag nur einige Kilometer entfernt - praktisch auf dem Weg - und so entschieden wir uns auch dieser Höhle noch einen Besuch abzustatten. Und was sollen wir sagen? Auch diese Entscheidung haben wir nie bereut. Zuerst wird man durch eine Tropfsteinhöhle geführt und kann Jahrhunderte alte Stalaktiten und Stalagmiten bewundern. Natürlich ist dieser Anblick überhaupt kein Vergleich mit der Höhlentour, die wir nur wenige Stunden zuvor genießen durften, aber dennoch definitiv ein Besuch wert. Wir hatten auch hier unglaublich viel Glück mit unserem Guide, der ein fantastischer Sänger war und dessen Familie Eigentümer der Höhle war. So sang er uns in der Höhle ein Māori Lied, welches unter die Haut ging.
Im Anschluss wurde die ganze Gruppe in ein kleines Boot gesetzt und wir wurden über einen unterirdischen Fluss gerudert, über uns unzählige Glühwürmchen. So viele hatten wir nicht einmal in der "wilden" Höhle gesehen. Leider waren auch hier Fotos streng verboten, also ließen wir die Kamera in der Tasche und genossen den Anblick und die Klänge unseres singenden Guides.
Fujifilm XT1 - XF23 - F1,2 - ISO 6400 - 28 sek.
allerliebster Foto-Tipp:
Bei keiner der geführten Touren ist es möglich, die Glühwürmchen richtig gut zu fotografieren. Die Glühwürmchen können aber auch außerhalb der geführten Touren bestaunt werden. Hierzu haben wir den kostenlosen Stellplatz bei der Mangapohue Natural Bridge für uns entdeckt. Vom Stellplatz aus führt ein Pfad entlang, an dessen Ende man bei Einbruch der Dunkelheit viele Glühwürmchen bestaunen kann. Das schöne ist nicht nur, dass dieses Erlebnis kostenlos ist, sondern auch dass man sich so viel Zeit wie man möchte nehmen kann.
Damit du die Glühwürmchen auch in deinen Bildern verewigen kannst, empfehlen wir dir, eine Langzeitaufnahme zu machen, ein lichtstarkes Objektiv (z.B. F2.8) zu benutzen, in RAW zu fotografieren und ein Stativ mitzubringen.
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